Die Sabinenbuche
1783 schloß die schöne Sabine ihre Augen für immer. Wo das im Kirchenbuch genannte Cusigsche Erdbegräbnis sich in Binenwalde befunden hat, ist heute nicht mehr bekannt. Selbst die ältesten Leute der Gegend konnten schon um 1890 dem Pastor Stromeyer seine Auskunft darüber geben. So scheint heute niemand zu wissen, wo diese sagenhafte schöne Frau ihre Ruhestätte gefunden hat. Aber doch gibt der Volksmund auch heute noch Stunde über das Grab der unvergesslichen Sabine. An der äußersten, nordwestlichen Seite des Binenwalder Friedhofs im Walde steht eine wunderbare, einzigartige Buchengruppe von 16 etwa 150-jährigen Stämmen, die wie auf einem Wurzelstock entsprossen erscheinen und seltsam durcheinander verwachsen und verflochten sind. Die auf neuerer Zeit stammende Drahteinzäunung des Friedhofs schneidet hier von letzterem eine Ecke derart ab, daß es scheint, als ob diese Buchengruppe, die ursprünglich zum Friedhof gehörte, absichtlich ausgeschlossen worden sei. Unter dieser einzigartigen Baumgruppe, die ihresgleichen weit und breit nicht hat in unseren Wäldern, soll sich wie der Volksmund sagt, das Grab der schönen Sabine befinden.